Präambel
Die Schützenvereine KKSV Hofweier e.V. 1926 und SV Niederschopfheim e.V. 1927 bilden gemeinsam und unter Auflösung ihrer bisherigen Vereine die SPORTSCHÜTZENGEMEINSCHAFT HOHBERG e.V. 1986 mit dem Ziel, entsprechend der Satzung allen Interessenten, insbesondere aber denen aus der Gemeinde Hohberg, die Möglichkeit der schießsportlichen Betätigung auf breiter Basis und die Möglichkeit der Kameradschaftspflege zu bieten.
Die Sportschützengemeinschaft Hohberg e.V. 1986 verpflichtet sich, die langjährigen Traditionen der 1926 ( KKSV Hofweier ) bzw. 1927 ( SV Niederschopfheim ) gegründeten Vereine im Sinne der Gründungsmitglieder sowie der bisherigen Vereinsarbeit fortzuführen und der gesellschaftlichen Verpflichtung gegenüber der Gesamtgemeinde nachzukommen.
Die bisher satzungsgemäßen Rechte und Pflichten der Mitglieder beider Vereine sind in der Satzung der SSG Hohberg e.V. 1986 berücksichtigt. Auch übernimmt die SSG Hohberg e.V. 1986 die zurückliegenden Jahre der Vereinszugehörigkeit für die dem Gesamtverein beitretenden Mitglieder beider Vereine.
Das Vereinswappen bringt das Bestreben der Sportschützengemeinschaft Hohberg e.V. 1986 zum Ausdruck
- Pflege der langjährigen Traditionen beider Schützenvereine
- Eine gemeinsame, sportliche Zukunft
- Pflege der Kameradschaft im Sinne der Schützenbewegung
KKSV Hofweier e.v. gegr. 1926
Ehre gebührt dem, der dem Verein Ehre gemacht
Ein Zitat von OSM Bauert aus dem Jahre 1951
Für dem 1926 gegründeten KKSV Hofweier beginnt die Vereinsgeschichte mit der am 7. Juni 1953 durchgeführten Versammlung zur Wiedergründung. Über die Jahre zuvor gibt es leider kein Archivmaterial. Umso bemerkenswerter die Jahre des Aufbaus.
Drei Tagesordnungspunkte hatte die Tagesordnung am Tag der Wiedergründung im Gasthaus Linde: Wahl des Gesamtvorstands, Instandsetzung des Schützenstandes und Verschiedenes. Einstimmig gewählt übernahm Hugo Bauert die Vereinsführung, unterstützt durch Willi Bayer als sein Stellvertreter. Schon damals erkannte man mit der Wahl von Robert Bauert zum Vereinsboten, daß Vereine sparsam wirtschaften und Kosten vermeiden müssen. Der Tagesordnungspunkt wurde beschlossen mit dem Protokollvermekr, daß der Schießstand instandgesetzt sei und den polizeilichen Vorgaben entspricht. Punkt 3 „Verschiedenes“ wurde wegen Zeitmangels von der Tagesordnung gestrichen.
Am 25.8.1953 wurde die Mitgliederversammlung abgehalten, bei der der erste Vorsitzende die für uns heute noch geltenden vereinlichen Ziele und Schwerpunkte unserer Vereinsarbeit in den Vordergrund seiner Ausführungen stellte:
„Der sportliche und kameradschaftliche Geist muss die besondere Prägung des Vereins sein“
Richtungsweisend auch die Worte des Versammlungsleiters Thebus, der im besonderen die Jugend ansprach.
Die nachfolgende Generalversammlung ergab kleine Korrekturen in der Besetzung der Vorstandschaft. Willi Thebes löste Willi Bayer als stellv. OSM ab. Heinricht Gutmann als Rechner konnte berichten, daß „die 750 DM Schulden seit der Vereinsgründung durch die Preisschießen ausgeglichen werden konnten und der Verein nunmehr über den Kassenbestand von 30,50 DM verfüge“. Die Generalversammlung endete mit Freibier und fröhlichen Liedern, so ist es dem Protokoll zu entnehmen.
Im August 1954 trat der Verein dem Deutschen Schützenbund bei. Dieser Schritt war notwendig, damit die Mitglieder sich auch an den Meisterschaftsschießen beteiligen konnten. Von diesen Wettkämpfen erhoffte sich der Verein die Anerkennung und so forderte der OSM die Mitglieder auf, „nicht auf Lorbeeren zu warten, bis diese reif werden. Ehre gebührt dem, der dem Verein Ehre macht“.
In den Protokollen taucht auch erstmals eine Sportförderung auf, die einen Pachtvertrag mit Heinrich Gutmann erforderte. Den vereinbarten Pachtzins erließ gewöhnlich der Vermieter dem Verein, um den Kassenstand „nachhaltig aufzubessern“, wie Heinrich Gutmann stets in der Quittung vermerkte.
Sportlich waren die unmittelbaren Jahre des Aufbaus gekennzeichnet durch eine besondere Aktivität. Überörtliche Preisschießen, Ausrichter der Kreismeisterschaften, Königsschießen, Vereinsmeisterschaften, Vergleichsschießen sind Beweis für die Ernsthaftigkeit , mit der unser Schießsport betrieben wurde. Diese Ernsthaftigkeit hat sich bewahrt bis heute, denn manche Namen von damals, wie Albin Schulz, Artur Hogenmüller, Andreas Faißt oder Edwin Isen sind auch in den Siegerlisten der neu gegründeten SSG Hohberg e.V. 1986 zu finden.
1961 war ein „schwarzes Jahr“ für den KKSV Hofweier, da die Standanlage nach einer sicherheitstechnischen Begehung abgesprochen wurde. Die Gemeinde musste einspringen und stellte den Schulkeller zur Verfügung, der bis zum Zusammenschluss zur SSG Hohberg e.V. 1986 die Bleibe der Hofweier Schützen war.
SV Niederschopfheim gegr. 1927
1927 war das Gründungsjahr des Schützenvereins Niederschopfheim e.V. Der Ursprung des Vereins war eine Unterabteilung des Vereins „ehemaliger Soldaten“, die im nahegelegenen Gemeindewald einen Schießstand nutzten. Mit zunehmendem Interesse am Schützensport wuchs die Zahl der Schützen, worauf sich die Anregung ergab, einen eigenen, selbständigen Verein zu gründen. Gründungsvorstand waren die Schützenbrüder Hermann Schaub (OSM) und Stephan Gallus als Stellvertreter.
Vom Verein „ehemaliger Soldaten“ wurden der Schießstand und 4 Kleinkalibergewehre übernommen. 1930 errichtete man eine Schießmauer und erwarb von der ehemaligen Reichsbahn einen Güterwaggon, der mit einem Roßfuhrwerk zum Schießstand gefahren wurde. Dieser Waggon diente als erstes Vereinsheim.
1935 übernahm Josef Bühler die Vereinsführung als OSM und ernannte Wilhelm Schaub zu seinem Stellvertreter. Diese Vorstandschaft amtierte bis zum Ende des Jahres 1938. bis die Vorkriegswirren jegliches Vereinsleben im Keim erstickten. Die letzte Eintragung des Schriftführers Fritz Franz im Protokollbuch trägt das Datum 31.12.1938.
Karl Meier war es, der 1968 mit Harald Eggs und Paul Ehret die Idee der Wiedergründung aufgegriffen hatte. Diese fand dann im Kreise von 25 Interessenten am 28.12.1968 statt. Wilhelm Franz und Manfred Ehret wurden als Vorstände gewählt, die bis 1972 amtierten. Es waren Jahre des Aufbaus, insbesondere auf der Suche nach einem geeigneten Trainingslokal. Wilhelm Franz schießlich gelang es nach Gesprächen mit dem Eigentümer Alfred Ehret die ehemaligen Fabrikräume der Zigarrenfabrik in der Webergasse zu erhalten. Der Ausbau zu einem Schießstand erfolgte durch die Mitglieder in zahlreichen Arbeitsstunden.
Gemessen an den heutigen Verhältnissen war es eine bescheidene Bleibe, in der Karl Meier mit großem Eifer das Schießtraining übernahm und für die ersten Erfolge bei Kreis-, Bezirks- und Landesmeisterschaften sorgte.
Aus Altersgründen übergab Wilhelm Franz 1972 den Vereinsvorsitz an Harald Eggs, den nachfolgend 1974 Hubert Ehret als OSM übernahm. Diese Jahre waren gekennzeichnet durch ein intensives Vereinsleben, sportlich wie auch gesellschaftlich innerhalb der Gemeinde Hohberg
1982 musste der Schießbetrieb für 4 Monate unterbrochen werden, denn die Auflagen des Schießstandsachverständigen des Regierungspräsidiums erforderten grundlegende Umbaumaßnahmen des Schießraums. in dieser Zeit reiften bei der Vorstandschaft um Hubert Ehret, Wolfgang Wuttke, Ottmar Schaub und Elmar Grathwohl die Ideen über ein neues Schützenhaus. Zielstrebig wurden die Finanzen und die vereinlichen Planungen auf dieses Ziel ausgerichtet.
Sportschützengemeinschaft Hohberg e.V. 1986
Die Gründung
Nach Vorgesprächen mit Bürgermeister Löffler trafen sich am 19. Juni 1985 die Vorstandschaften der beiden Schützenvereine Hofweier und Niederschopfheim. Gemeinsam wurde nach den ersten Gesprächen festgestellt, daß nur durch einen Zusammenschluss und der Konzentration der finanziellen Möglichkeiten die Fortführung der Tradition des Schützenwesens in der Gesamtgemeinde Hohberg gewahrt werden kann. Es galt insbesondere die standtechnischen Voraussetzungen beider Vereine zu verbessern, um leistungsorientiert für den Schießsport optimale Voraussetzungen zu bieten.
Die Verhandlungsführung zwischen den Vereinen und gemeinsam mit der Gemeinde und den Behörden wurde Kreisschützenmeister Klaus Stoffel übertragen. „Eine Vereinszusammenlegung darf keine Verlierer haben, darf Traditionen nicht brechen. Sie muss ausgerichtet und orientiert sein an der Zukunft, ohne in Gedanken die Vergangenheit zu vergessen“, so seine damaligen Worte als Verhandlungsführer.
Parallel zu den Vereingesprächen wurde gemeinsam mit Bürgermeister Löffler die mögliche Standortfrage angegangen. In zahlreichen Begehungen mit Vertretern des Landratsamtes, des Regierungspräsidiums Freiburg, des Forstamtes gab es verschiedene Alternativen, die allerdings in der Gemeinde kontrovers diskutiert wurden. Eine endgültige Festlegung sollte mehr als 12 Monate in Anspruch nehmen.
Am 6.6.1986 wurde die Gründungsversammlung im Gasthaus Resch durchgeführt und die Sportschützengemeinschaft Hohberg e.V. 1986 gegründet, deren erstes ordentliches Mitglied Bürgermeister Löffler wurde. Die anwesenden Mitglieder beider Vereine legten fest, daß die Gründung nur für die bisherigen Vereine auflösend wirksam wirken kann, wenn der rote Punkt der Baugenehmigung vorliegt.
„Der schwarze Peter liegt jetzt beim Gemeindeparlament“, schrieb der Lokalreporter des Offenburger Tageblatts und meinte damit, daß nun schnellstens die Standortfrage zu klären sei. Dankenswerterweise haben sich die Vertreter beider Fraktionen des Gemeinderats bereit erklärt, in einem Ausschuss gemeinsam mit den Vereinsvertretern und dem Bürgermeister dieses Problem zu lösen. Bis Februar 1988 sollte es dauern, bis sich der Verein, Gemeinderat und Fachbehörden einig wurden und auf den heutigen Standort im Breitmattfeld festlegen konnten. Mit der mehrheitlichen Entscheidung des Gemeinderats am 18,2.1988 wurde der Weg geebnet und die Voraussetzung für die Bauplanung geschaffen.
Mit dem roten Punkt am 28.4.1989 war der Weg frei für die Auflösung der Tradtionsvereine KKSV Hofweier 1926 und SV Niederschopfheim e.V. 1927. In der Präambel zur Satzung verpflichtet sich die SSG Hohberg e.V. 1986 die langjährigen Traditionen beider Vereine im Sinne der Gründungsmtiglieder sowie der bisherigen Vereinsarbeit fortzuführen. Damit geht die Geschichte beider Vereine nicht verloren.
An dieser Stelle möchten wir Bürgermeister Löffler und dem Gemeindrat danken für die Hilfe und Unterstützung. Wir wissen heute einzuschätzen, daß dies keine leichte Aufgabe war. Vergessen ist die zeitweise Verärgerung auf beiden Seiten,
Gemeinsam haben wir es geschafft
Klaus Stoffel April 2008